Teresa is walking an old train rail in the mountains of Sri Lanka.

Im Sommer 2019 bin ich bei Power-M eingestiegen, ein Programm fĂĽr den beruflichen Wiedereinstieg fĂĽr Frauen nach der Familienphase. Ich wollte den Weg in ein neues Berufsleben nicht alleine machen. Es ist wie El Camino (der Jakobsweg), wenige schaffen es alleine. Begleitet läuft sich’s besser.

 

Ein Kind zu bekommen ist wie ein Erdbeben. Manche spüren es mehr, manche weniger aber etwas verändert sich in dir, in deiner Realitäts- und Weltwahrnehmung. Für mich war vor allem zu erkennen, dass ich keine Einzelgängerin mehr sein kann. Mein Sohn war auf der Welt. Ich wusste in diesem Moment: Ich muss für ihn sorgen und dafür musste ich mich auch beruflich umorientieren. 

 

 

Der Einstieg

Das Programm startete mit der Kompetenzwerkstatt. Wer bist du? Was bringst du mit?… Denk nochmal ĂĽber die Fragen nach… Wer bist du? Was bringst du mit? Zwei Wochen war ich mit anderen Frauen auf den Weg zur Selbsterkenntnis. Ihre Lebensläufe, ihre Kompetenzen und ihre Ziele haben mich beeindruckt. 

 

Meine erste Erkenntnis war, Mütter bringen viele Skills in das Berufsleben. Frau muss jedoch lernen diese Kompetenzen für diejenigen zu übersetzen, die keine oder wenige Einblicke in die Familienwelt haben. Besser gesagt, in die Familienarbeit. Ja, es ist Projektmanagement und Personalentwicklung pur. Und vieles mehr. Durch mein erstes Jahr als Mutter, musste ich mir viele Skills aneignen, viele andere habe ich in mir weiterentwickelt. Ich kann jetzt von mir zum Beispiel sagen: Ich bin kompromissfähig und arbeite lösungsorientiert, ich bin emphatisch, ich habe ein Blick für das Ganze und auch ein Sinn fürs Detail.  

 

Die Aussagen der anderen Teilnehmerinnen über mich hängen bis heute auf meiner Pinnwand. Sie erinnern mich daran: ich habe die Kraft meinen Weg weiterzugehen. Unabhängig. Power-Frau. Willensstark. Schrieben sie auf drei Karteikarten. 

 

 

Mein Equipment

Nach der Kompetenzwerkstatt entschied ich mich, eine Weiterbildung als Digital Learning Manager zu machen. Sechs Monate lang habe ich einen Online-Kurs gemacht. Ich habe von 8:00 bis 16:00 Uhr vor einem Bildschirm gesessen, oft auch länger am Abend, wenn der Kleine im Bett lag.  Ja, es kann ermüdend sein, aber ich wusste, dass es der Bereich ist, in dem ich beruflich tätig sein möchte.

 

Ich habe viele Einblicke gewonnen. Ich konnte damit mein berufliches Vorhaben genauer definieren. Und ich habe sehr interessante, kompetente und sympathische Menschen kennengelernt, zu denen ich immer noch Kontakt habe. Sie leben verteilt auf Deutschland. Wir hören gerne voneinander, tauschen uns aus per Messenger oder per Videoconference. Meine zweite Erkenntnis: online lernen, online gemeinsam Projekte entwickeln, online Ideen gestalten, online persönliche Beziehungen aufbauen. Ja, das ist möglich. Das will ich beruflich möglich machen. Und besser. Damit andere positive Lernerfahrungen machen können.

 

 

Der steinige Weg

Auch wenn frau fokussiert ist und glaubt klar zu haben, wohin die Reise geht, können Zweifeln kommen. Viele dieser verwirrenden Stimmen oder Dysfunctional beliefs wurden – wie bei vielen anderen von uns – durch Corona lauter. Ich wollte diese Stimmen einordnen, deswegen habe ich das Angebot einer systemischen Beratung im Rahmen von Power-M wahrgenommen. 

 

 

Durch die Gespräche konnte ich vieles reframen. Hier kam meine dritte Erkenntnis: viele Quer- und WiedereinsteigerInnen wie ich leiden oft unter Selbstzweifeln. Aber unsere Lebens- und Berufserfahrung ist sehr bereichernd. Wir, die neue Wege einschlagen, sind lernfähig und wissbegierig, kreativ und neugierig.

 

Als ich Mutter wurde, dachte ich, dass ich unbedingt die Sicherheit einer Festanstellung brauchte. Heute weiss ich, es ist eher der Wusch nach Zugehörigkeit. Autonomie. Wirkungsmacht. Wertschätzung. Ich möchte zusammen mit anderen an etwas Sinnvollem mitwirken können, als Angestellte oder Freelancerin. Denn das ist für mich der Sinn von Arbeit und das möchte ich an meinen Sohn weitergeben.

 

 

Ich weiss, ich bin keine Einzelgängerin. Ich will keine sein. Meine Zeit bei Power-M ist vorbei, aber alle Menschen, die ich dadurch kennenlernen konnte, von denen ich etwas lernen konnte, meine TrainerInnen und Beraterinnen werden mich noch lange auf meinem Weg begleiten für das Lernen zu designen, mein Leben zu designen.

Auf einmal merkt man, dass man Schritt fĂĽr Schritt die ganze StraĂźe gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht auĂźer Puste. Das ist wichtig. - Beppo der StraĂźenkehrer

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